Wissenswertes

Ein Pferd ist was es Frisst!

Die Ernährung des Pferdes ist eine sehr spezielle und empfindliche Angelegenheit! Wer von uns hat nicht die ewigen Versprechungen satt, in denen es um irgend welche Wunderzusätze geht. Immer wieder hören wir von Mineralien oder Vitaminen, die Dank neuester Erkenntnisse nun endlich in diesem oder jenen Zauberfutter sind. Wenn wir uns dann die Pferde anschauen möchten, die mit diesem Futter denn nun schon seit Jahren leben, ist die Antwort immer die gleiche: „ja, so lange gibt es das ja noch nicht“ oder  „wir fangen ja nun erst an“ aber…..  die schönste Antwort ist dann immer: das Futter ist ja brandneu! …..Ich möchte mein Pferd nicht in einer Versuchsreihe sehen!

Es ist zu begrüßen, dass die meisten über die Krankheit ihres Pferdes gut bescheid wissen. Oft erstaunt es, wie viel über einzelne ernährungsbedingte Krankheiten geforscht und dann geschrieben wird. Dennoch scheuen sich viele, die Ursache in der Ernährung zu benennen. Dass es über die optimale Ernährung immer noch keine konkretere Aussage gibt, liegt ganz einfach daran, dass die Forschungsergebnisse nicht mit den wirtschaftlichen  Interessen der meisten Futtermittelhersteller konform gehen. Ein Pferd ist so, wie es üblicher weise ernährt wird, eine Goldgrube. Dass das Pferd dabei nicht gesund bleibt ist der Industrie nur gelegen, kann sie so doch weitere Produkte verkaufen.

Ich habe meine Pferde nach bestem Wissen gefüttert und sicher genug Fehler gemacht. Auch ich war immer der Ansicht, dass Heu eine optimale Grundversorgung für Pferde ist. Das war auch sicher so, als es noch Wiesen gab, die nicht der modernen Agrarindustrie zum Opfer gefallen sind.  Erst nachdem ich mit vielen Tierärzten und Biologen gesprochen hatte, kam ich annähernd auf die Idee, unsere Pferdeernährung in Frage zu stellen. Im Laufe der Zeit sind mir in der Praxis viele Pferde mit Verdauungsstörungen, Übersäuerung, Kotwasser, Magengeschwüren oder wiederkehrender Kolik begegnet. Dies war der Grund, dass ich mich auf die Suche nach einer Lösung machen musste. Nun kann ich sagen, ich hatte einfach viel Glück, dass mir Menschen begegnet sind, die in der Forschung unabhängig von den Futterkonzernen waren. Erforscht wurden hier einfach nur extrem spezialisierte Tiere, worunter das Pferd eben auch fällt. Man interessierte sich dafür, wie Tiere aus extrem karger oder einseitiger Nahrung die Versorgung ihres Organismus gewährleisten. Es kam dabei heraus, dass es sich um eine Art Symbiose handelt, die das Pferd mit Microlebewesen in seinem Darm eingeht und die bei optimalem Pflanzenangebot beide Seiten voneinander partizipieren lässt. Das Pferd ernährt also praktisch seine Darmflora, wofür diese wiederum das Pferd ernährt. Leider gibt es auch hier die Kehrseite der Medaille: Über Jahrtausende hat das Pferd sich in einen bestimmten Lebensraum eingepasst, ist hier quasi futtertechnisch autark. Leider ist es aber von den Pflanzen die ihm zur Verfügung standen abhängig. Sie sind für sein Wohlergehen essenziell. 

Das heißt im Klartext, dass all die Zivilisationskrankheiten, die unseren Pferden so zu schaffen machen, auch in ihrer Ernährung begründet sind. In soweit sind wir uns mit vielen Futterherstellern einig. Wo die Meinungen dann weit auseinander schweifen, ist die Frage, was denn ein Pferd braucht. Wenn wir zurück zum Ursprung gehen, das heißt zur Entwicklung des Pferdes und uns seine Organe anschauen, wird uns sehr deutlich, was es eigentlich braucht.

1. Das Pferd hat eine enorm große Lunge und eine sehr stark ausgeprägte Muskulatur. Beides lässt darauf schließen, dass eine Nahrung benötigt wird, die Sauerstoffträger beinhaltet, die eine große Menge Sauerstoff bereitstellen können. Sauerstoff ist bekanntlich der Treibstoff bei jeder Muskelaktion. Je stärker der Muskel beansprucht wird, desto mehr Sauerstoff wird benötigt. Sauerstoffträger in der Pflanze ist Chlorophyll! 

Dazu eine kleine Exkursion in die Humanheilkunde:

Chlorophyll und die Wissenschaft:

Der deutsche Chemiker Richard Willstätter (1872-1942) entdeckte, das Chlorophyll, der grüne Nährstoff in Gurbe aus zwei Komponenten besteht: das blaugrüne Chlorophyll von Typ A und das gelbgrüne Chlorophyll von Typ D. Gurbe enthält beide Typen Chlorophyll. Willstätter empfing für seine Studienresultate den Nobelpreis für Chemie.

Hans Fischer (Arzt und organischer Chemiker, Nobelpreis in 1930) untersuchte hauptsächlich die Pigmente im Blut und das Chlorophyll in den Blättern von Pflanzen. Er entdeckte, dass die chemische Zusammenstellung von Chlorophyll für 98 % identisch mit Hemin ist, das ist das rote Pigment in Blut. Der einzige Unterschied ist, dass Chlorophyll mit Magnesium und dass Hemin mit Eisen verbunden ist.

Chlorophyll ist gespeicherte Sonnenenergie. Chlorophyll ist der Nährstoff in Gurbe. Chlorophyll ist das grüne Blatt von Pflanzen, Gräsern und Bäumen. Es sorgt für mehr rote Blutkörperchen (hilft, Blutarmut zu vermindern). Die deutsche Nahrungs-Pionierin Halima Neumann sagt, dass Chlorophyll der einzige Nährstoff ist, welcher die gespeicherte Sonnenenergie von Pflanzen an die Zellen des Körpers übertragen kann. Sonnenenergie wird Lebensenergie, Chi, Lebenskraft.

// Chlorophyll als Sauerstoff-Träger und schnelles Heilmittel:

Chlorophyll ist ein „Reinigungsmittel“, welches dem Körper hilft, sich selbst wieder zu heilen und gesund zu bleiben. Chlorophyll entsäuert und mineralisiert die Umgebung der Körperzellen. Es hilft, das Gleichgewicht der Säure-Basen wiederherzustellen und hilft, den PH-Wert zu normalisieren. Chlorophyll hat allgemein reinigende und desinfizierende Eigenschaften und unterstützt auf diese Weise das Immunsystem. Chlorophyll ist ein ausgezeichnetes Deodorant und entfernt schlechte Gerüche.

Chlorophyll sorgt für den Transport von Sauerstoff zu den Zellen und hilft bei der Ausscheidung von CO2. Mehr Sauerstoff in den Zellen bedeutet mehr Durchblutung, besser funktionierende Organe, ein besser funktionierendes Gehirn, eine bessere Heilung von Muskeln und eine bessere Heilung bei Verbrennungen, Wunden und Verletzungen. Chlorophyll ist hauptsächlich bekannt als Sauerstoff-Träger, Blutreiniger und Stoff für die Blutbildung. Chlorophyll hat ein breites Wirkungsgebiet. Es darf sicherlich nicht bei einer Entsäuerung oder Entgiftungskur fehlen, weil Chlorophyll die Entgiftung stimuliert und das Lymphsystem in seiner Funktion unterstützt.

Bereits im 1940 wurde im ‘Journal of surgery’ publiziert, dass Chlorophyll bei mehr als 1200 Kranken für eine schnellere Heilung sorgte. Viktoras Kulvinskas (einer der Gründer des Hippocrates Instituts, Nahrungsexperte) publizierte ebenfalls die heilende Wirkung von Chlorophyll. Er sagt in seinem Buch „Survival in the 21st century’, dass es keine schnellere und sicherere Weise gibt, die Verdauung zu regeln und für eine Erneuerung der Zellen zu sorgen, als mit Chlorophyll.//

So viel zu unserer kleinen Reise in die Humanmedizin.  

Chlorophyll übernimmt im Pferdeorganismus die gleiche Funktion wie beim Menschen.

2. Das Verdauungssystem des Pferdes gleicht keinem hier beheimateten Tier. Der Magen des Pferdes fasst nur 10 Liter, das Futter passiert ihn nach einem einfachem Andauungsprozess auch relativ schnell. Die Aufbereitung der Nahrung geht also im Dünndarm weiter, wo sich aber nur sehr schnell zu verdauende Teile der Nahrung wie Zucker, herauslösen. Die eigentliche Verarbeitung, also das Herauslösen des essentiellen Wertes des Futters, findet beim Pferd im Blinddarm und Grimmdarm statt. Der Blinddarm alleine fasst ca. 30 Liter! Dieser Darmabschnitt nimmt im Pferd die wichtige Aufgabe der Gärkammer wahr. Ein besonderes alkalisches Darmklima muss hier gegeben sein, damit die Darmflora ihre Lebenswichtige Aufgabe überhaupt wahrnehmen kann. Hier ist nun von der Natur eine besondere Regelung getroffen. Das Pferd als „Kargfresser“ schafft sich in seiner „Ernährungsfabrik: Darm“ alles, was es braucht. Die Verdauung des Pferdes ist nicht innerhalb von 5 Sätzen zu erklären, weil sie wirklich sehr speziell ist. 

Um ein Tier in seinem angestammten Biotop, in dass es von der Natur und der Evolution hineingepasst wurde, futtermäßig autark zu halten, muss es seinen Organismus mit allen Vitalstoffen versorgen, die zum Leben notwendig sind. Auch, oder gerade, wenn das Futterangebot eingeschränkt ist. Beim Pferd, gab es 3 bestimmte Pflanzen, die ihm in der Hauptsache zur Verfügung standen. Es musste also aus diesem Minimalangebot alles herstellen, oder aufbereiten, was ihm eine optimale Versorgung brachte. Das Pferd ist in der Lage mit Hilfe seiner Speziellen Darmflora Vitamine herzustellen, Mineralien organisch aufzubereiten, damit sie für den Organismus zu verstoffwechseln sind, und weitere Vitalstoffe zu Extrahieren, herzustellen oder in optimaler aufbereitung dem Körper zur Verfügung zu stellen. Somit wird schnell klar, dass, wer sein Pferd gesund füttern möchte, sich an die Natur des Pferdeorganismus halten sollte.  Ein Futter, welches diese speziellen Bedürfnisse bedient ist die Lösung:

A.  In der Hauptsache, braucht es einen Sauerstofftransporteur, um wie gesagt, seine Muskeln, alle Organe und nicht zuletzt das Gehirn optimal zu versorgen. Hier bietet sich eine Pflanze an, die besonders viel Chlorophyll inne hat. Dieses ist im Idealfall die afrikanische Luzerne.

B. Der Hafer ist ein wunderbares Pferdefutter und er hat die in den letzten Jahren stattgefundene negative Kritik nicht verdient. Kein anderes Korn ist vom Pferd so gut zu verdauen, wie der Hafer. Nun macht natürlich auch hier die Menge und Aufbereitung den Sinn oder Unsinn. Der hier erhältliche Gelbhafer ist schon diätetisch bedenklich, in den letzten 75 Jahren ist durch die Veränderung der Erbsubstanz sein Mehlkörper im Verhältnis  zu Keimling und Pflanze viel zu groß geworden. Schwarzhafer hat da schon eher normale Qualität. Hafer sollte frisch gequetscht sein, nicht all zu viel gegeben werden. Auch Gerste, wenn sie im Futter in Aufgeschlossener Form enthalten ist, ergänzt in kleinen Gaben ein ideales Pferdefutter. So schafft man aus der Kombination dieser beiden Pflanzen die ideale Mischung.  In der Natur trägt die Pflanze  nicht das ganze Jahr Körner wird aber vom Pferd ganzjährig gefressen. Auch diesen Umstand sollte man bedenken, wenn man die Menge an Körnern abmisst. So liegt es nahe, den Mehlkörper weitgehend aus dem Futter herauszunehmen. 
Um dem ursprünglichen Verhältnis wieder nahe zu kommen, nutzen wir heute die Rand schichten sowie den Keimling des Korns und schlagen absichtlich den Mehlkörper heraus. Die Wichtigen Bestandteile sollen ihre Aufgabe in der Verdauung wahrnehmen können.  Die Fähigkeit des Hafer-Beta-Glucans zB., Gallensäuren zu binden, führt zur Ausscheidung von Cholesterin, was zur Senkung des Gesamt- sowie LDL-Cholesterinspiegels führt. Hafer-Beta-Glucan bildet im Magen und Dünndarm eine zähflüssige Konsistenz, die eine gleichmäßige Resorption der Nährstoffe aus der gelartigen Masse zur Folge hat. Dies führt zu einem weniger starken und zeitverzögerten Anstieg des Blutglucosespiegels. Das ist gerade für Pferde mit EMS wichtig da der Hormonhaushalt bei Stoffwechselproblematiken immer in Mitleidenschaft gezogen wird.  

C. Seit einiger Zeit gibt es Pferde- oder Futterhanf, der als 3. Komponente in’s Futter gehört. Seine Eigenschaften sind für das Pferd, dessen Verdauung in so hohem Maße von einer optimalen Funktion der Peristaltik abhängt, essentiell. Hanf beinhaltet die optimale Kombination aus kurzkettigen Fettsäuren(1). Gerade diese sind für die Darmbewegung wichtig. Die Fasern des Hanfes, sind bekannt für ihr starkes anlagerungsvermögen. Man stellt seit Urzeiten beste Seile aus Hanf her. Diesen Umstand macht sich auch die Natur zu Nutze, bei der Verdauung im Pferdedickdarm. 

Die Logistische Herausforderung ist enorm, wenn man höchste Qualität gewährleisten muss. Genau diese ist es aber, die uns das Pferd gesund erhält. 

Folgende Beschreibung aus „docMedicus“ www.gesundheitslexikon.com :

(1) Bedeutung der kurzkettigen Fettsäuren

Im Gegensatz zu den reaktionsunfähigen, gasförmigen Spaltprodukten, sind kurzkettige Fettsäuren als wesentliche organische Säureanionen für die Funktionsfähigkeit der Kolonschleimhaut unerlässlich. Den kurzkettigen Fettsäuren kommt eine wesentliche Bedeutung für den Stoffwechsel der Dickdarmschleimhaut zu, denn sie dienen der Mikroflora der Kolonmukosa als energieliefernde SubstrateButyrat ist der wichtigste Energielieferant der Schleimhautzellen. Zusammen mit Propionat stimuliert Butyrat die physiologische Zellneubildung in den Schleimhauteinstülpungen (Krypten) des Dickdarms und hält die Aktivität der bakteriellen Enzyme und somit die Funktionsabläufe im Dickdarm aufrecht. Acetat fördert die Durchblutung der Dickdarmschleimhaut, indem es die Entspannung beziehungsweise Erschlaffung der feinsten Verzweigungen der Arterienäste (Arteriolen) unterstützt. Die kurzkettigen Fettsäuren wirken demzufolge einer Verkleinerung beziehungsweise schwundartigen Veränderung der Zellen der Kolonmukosa (Schleimhautatrophie) entgegen.
Des Weiteren fördern niedermolekulare Fettsäuren die Aufnahme von Natriumchlorid und Wasser im Dickdarm. Infolge der gekoppelten Fettsäure-, Natriumchlorid und Wasser-Resorption werden verstärkt gelöste Stoffe – osmotisch aktive Moleküle, wie gelöste Salze und Glucose – aus dem Darminneren entfernt. Auf diese Weise wird die Tendenz zu Diarrhöen deutlich reduziertEin voll funktionsfähiger Energiestoffwechsel der Zellen ist wiederum Bedingung für die Aufrechterhaltung der Barrierefunktion des Darms. Diese Schrankenfunktion (Mukosablock) der Darmschleimhaut schützt vor einem Übertritt von Bakterien und Antikörper produzierenden Bakteriengiften aus dem Darminneren in die Blut- sowie Lymphbahn. Zudem wird durch den Mukosablock dieAufnahme von Bakterien und Keimen – Antigene – in den Darm verhindert.